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Die
Messeleitung war voll des Lobes über die
gelungene Messe (siehe weiter unten). Jedoch
waren die Aussteller in der Halle A1 nicht
zufrieden, wie man an den vollen
Prospektcontainern beim Messeabbau am Schlußtag
sehen konnte.
Oberbayrn hatte noch nie eine derart schlechte
Messe in Hamburg erlebt, ebenso äußerten sich
die anderen Aussteller (Ostbayern, Franken,
Bodensee, Schwarzwald, um nur einige zu nennen).
Übereinstimmend auch die Äußerung der
Hamburger Polizei an ihrem Messestand. Woran lag
es?
Die Besucher mußten von den B-Hallen, in denen
bis zum letzten Jahr auch Deutschland vertreten
war, durch einen längeren Schlauch (siehe
Planskizze) in die Halle A 1 laufen,
anschließend mit einer Rolltreppe ins Loch
hinunterfahren. Hinweise auf diese neue Situation
gab es in den alten Hallen nicht. Erst wenn man
vor dem Übergang angekommen war, gab es einen
Hinweis auf die sogenannte Deutschland-Halle.
Obwohl die Aussteller bei Vorgesprächen mit der
Messeleitung darauf hingewiesen hatten, dass die
neue Halle wegen ihrer Lage über der Strasse
problematisch sei und ihnen versprochen wurde,
Hinweisschilder anzubringen, war dies bis auf
einen Aufsteller und ein Banner nicht geschehen.
Ein paar freundliche Lautsprecherdurchsagen
hätten hier vielleicht noch etwas bewegen
können.
Wollte man unbedingt vor den Hamburger Wahlen den
Besuchern eine fertige Halle zeigen, die nicht
nur hinsichtlich der Lage und Anzahl der
Toiletten schlecht konzipiert wurde, sondern auch
noch eine Erlebnistour für Rollstuhlfahrer (Fahrkorb
zwischen A1 und A2) darstellt?
Man kann nur hoffen, dass im nächsten Jahr die
weiteren A Hallen für die "Reisen 2009"
zur Verfügung stehen.
Viele Aussteller haben in ihrem Beurteilungsbogen
starke Kritik geäußert; die Messe hat dies wohl
überflogen.
Bertold Jetschke
Touristik-Institut Landsberg
SCHLUSSBERICHT
der
Hamburger Messe
10. Februar 2008
Rund 78 000 Besucher auf der REISEN
HAMBURG
Gute Buchungen bis hin zu exklusiven Weltreisen
Neue Messehallen sehr gut angenommen
Rund 78 000 Reiselustige (Vorjahr: 77 684 FKM,
inklusive Hanse Golf) aus ganz Norddeutschland
haben nach der vorläufigen Schlussbilanz die
REISEN HAMBURG besucht, die am Sonntag zu Ende
ging. Rund 1000 Aussteller aus 80 Nationen
präsentierten fünf Tage lang ihre Angebote und
Neuheiten für Tourismus und Caravaning.
Wir haben allen Grund, mit dem Messeverlauf
sehr zufrieden zu sein, bedenkt man doch, dass
die Hanse Golf diesmal nicht parallel, sondern
nach der REISEN HAMBURG stattfindet,
betonte Bernd Aufderheide, Vorsitzender der
Geschäftsführung der Hamburg Messe und Congress
GmbH. Norddeutschlands größte Reise- und
Caravaningmesse ist für die ausländischen und
deutschen Tourismuszentralen, die
Reiseveranstalter und die Caravaningbranche
einmal mehr Gradmesser dafür, wohin es in der
neuen Saison geht. Nach Einschätzung der
Anbieter zeigten sich die Besucher als sehr
reiseerfahren und buchungsfreudig.
Die neue Deutschland-Halle A1, in der erstmals
alle nationalen Angebote zusammengefasst waren,
wurde von den Besuchern sehr gut angenommen. Das
gilt vor allem auch für die Themenwelten
Fahrräder und Radreisen und
Medical Wellness, mit denen die
REISEN HAMBURG die aktuellen Reisetrends aufgriff
und optimal präsentierte: Jeder zweite Besucher
nutzte die ganz speziellen
Informationsmöglichkeiten der Themenwelten.
Rund 88 Prozent der Besucher der REISEN HAMBURG
wollen in diesem Jahr sicher verreisen, das hat
eine Befragung der Hamburg Messe ergeben. Dabei
ist das Interesse an Städtereisen (47 Prozent)
besonders groß, gefolgt von Strandurlaub (30
Prozent) und Aktivurlaub (27 Prozent). Rund ein
Viertel der Befragten interessierten sich für
Studienreisen, 15 Prozent wollten sich gezielt
über Kreuzfahrten informieren. Was die
Reiseziele betrifft, liegt Europa mit 66 Prozent
vor Deutschland (53 Prozent) und Fernreisen (34
Prozent). Die Besucher bevorzugen außerdem
individuell organisierten Urlaub (71 Prozent) vor
Pauschalarrangements (29 Prozent).
Eine positive Bilanz zur REISEN HAMBURG zog das
diesjährige Partnerland Kroatien: Das
norddeutsche Publikum hat eine immer bessere
Vorstellung von unserem Land, fragte konkret nach
Angeboten etwa für Split oder Dubrovnik,
freute sich Zlatko Dezeljin, Direktor der
Kroatischen Zentrale für Tourismus. Ähnlich
begeistert vom Messeverlauf war Ildikó Czánt,
Direktorin des Ungarischen Tourismusamts: Die
sehr gezielten Anfragen hätten vor
allem Kur- und Wellness-Angebote betroffen.
Wir hatten diesmal aber auch sehr viele
Camping-Interessenten für Ungarn, ergänzt
Czánt. Wir sind mit der REISEN HAMBURG
unglaublich zufrieden, sagte Ewa Duchowska,
Vize-Direktorin des Polnischen
Fremdenverkehrsamts, auch, weil beim
Publikum im Norden - neben den Heilbädern und
Kurorten - Fahrrad-, Wander- und Aktivurlaub im
Nachbarland hoch im Kurs standen. Laut
Duchowska trugen die Themenwelten
Radreisen und Medical
Wellness in Halle 8 maßgeblich zum eigenen
Messeerfolg bei: Sie haben das Augenmerk
der Besucher auf unsere Angebote in diesen
Segmenten gelenkt.
Viele klassische Urlaubsländer konnten auf der
REISEN HAMBURG beim Publikum mit kulturellen
Programmen punkten: In diesem Jahr seien
insbesondere Kombinationen aus Sonne, Strand und
Kultur nachgefragt worden, bestätigten
übereinstimmend Ilias Galanos, Deutschland-Direktor
der Griechischen Zentrale für Fremdenverkehr,
und Martina Bier, Direktionsassistentin im
Ägyptischen Fremdenverkehrsamt: Die
Resonanz war durchweg sehr gut. Zufriedene
Gesichter auch am Stand von Spanien: Im
Fokus der Besucher standen nicht nur die Balearen
und die Kanaren, sondern auch Ziele im Norden,
mit Saragossa als Ort der Weltausstellung 2008,
betonte Horatio Diaz del Barco, Direktor des
Spanischen Fremdenverkehrsamts.
Überaus positiv sah Basel seinen Messeauftritt:
Die REISEN HAMBURG ist die einzige
Publikumsmesse in diesem Jahr, an der wir
teilnehmen. Denn die Besucher verfügen über
gute Kaufkraft und sind in hohem Maße kunst- wie
kulturaffin davon profitieren wir,
begründete Dorle Schürmann, Verkaufsleiterin
von Basel Tourismus. Auch Skandinavien kam bei
den Messebesuchern gut an. Super vom ersten
Tag an sei es gelaufen, vermeldete Norbert
Michel, Verkaufsleiter des Fremdenverkehrsamts
Visit Denmark. Die REISEN HAMBURG bleibt
für uns die Messe Nummer eins. Besonders
nachgefragt wurden Aktivferien. Ninnan Stenmark
Ahlén, Messe-Managerin bei Visit Sweden, stellte
sehr zufrieden fest: Die norddeutschen
Besucher interessieren sich auffallend stark für
Individualreisen, weniger für fertige
Pauschalpakete.
Auf der Fernstrecke beeindruckte das fulminante
Comeback der USA. Tilo Krause-Dünow, Mitglied im
Vorstand des deutschen Visit USA Committees:
Das Land ist als Reiseziel wieder ganz
stark im Fokus. Dies sei neben dem
günstigen Wechselkurs einem eindeutig
verbesserten Image und der Berichterstattung zu
den US-Präsidentschaftsvorwahlen zu verdanken.
Wir merken, dass sich in den vergangenen
Jahren viel Nachfrage aufgestaut hat, die sich
nun in Buchungen wandelt, so Krause-Dünow.
Das gelte besonders für Hawaii und Florida
einerseits sowie für Mietwagentouren und
Wohnmobilrundreisen. Individualität ist auch bei
den Trendzielen im pazifisch-asiatischen Raum
Trumpf. Unter deutschen Gästen erfreut
sich etwa Malaysia zunehmender Popularität,
betonte Anja Herzberg, Leiterin der
Geschäftsstelle der PATA Deutschland. Auch
Vietnam werde mittlerweile als eigenständiges
Ziel wahrgenommen. In Hamburg wurde es
gerade in Kombination mit Laos nachgefragt,
so Herzberg.
Die anhaltende Reisefreudigkeit des norddeutschen
Publikums schlägt sich auch in der Messebilanz
der Veranstalter nieder. Wir verzeichneten
eine besonders starke Nachfrage nach USA-Reisen,
zudem für Ziele am Mittelmeer ob Spanien,
Kroatien oder die Türkei, bestätigte
Harry Kerwer, Projektleiter Messen für die
Veranstalter der Rewe-Gruppe von Dertour bis ITS.
Für Bernd Kindermann, Leiter der
Buchungsabteilung von Djoser Reisen, war die
aktuelle REISEN HAMBURG die für uns bisher
stärkste. Vor allem für eher exotische
Ziele wie Iran und Seidenstraße habe sich das
Publikum interessiert. Besonders erfolgreich war
man bei Transocean Tours: Wir haben auf der
REISEN HAMBURG sehr, sehr gut verkauft,
verriet Christin Jung, Vertriebsleiterin
Norddeutschland. Unter anderem seien drei
Weltreisen im Schnitt für je 25 000 Euro
gebucht worden.
Auf sehr großes Interesse stieß auf der REISEN
HAMBURG das forum anders reisen (far). Der
Verband fungierte für das norddeutsche Publikum
als Anlaufstelle in Fragen des Klimaschutzes und
der Nachhaltigkeit, so far-Sprecherin Anke
Hoffmann. Interesse gab es für Spezialreisen
nach Südamerika, in die Mongolei und nach
Madagaskar, aber auch generell für Fahrradreisen.
Hoffmann: Hier hat sicher die Themenwelt ,Radreisen
einen Impuls gegeben.
Von der neuen Deutschland-Halle begeistert war
Barbara Gamon, Projektmanagerin beim Herzogtum
Lauenburg: Die Bündelung des Deutschland-Angebots
hat uns sehr gut getan. Das bestätigte
auch Sonja Steinbach, Projektassistentin Messen
bei Hamburg Tourismus: Durch den Wechsel in
die große Halle haben wir viel mehr Resonanz
verzeichnet als in den Vorjahren. Viel los
war auch am Stand von Mecklenburg-Vorpommern.
Hier waren Angebote zu Gutshäusern und
Schlössern der große Renner.
Die Branche boomt so lautete
das Fazit von Burkhard Schwarz,
Präsidiumsmitglied des Deutschen Caravaning
Handels-Verbands, für die norddeutsche
Reisemobil- und Caravan-Branche. Wir
erleben derzeit eine Trendumkehr: Während sich
Wohnmobile weiter auf gutem Niveau entwickeln,
holt der Wohnwagenbereich wieder deutlich
auf, so Schwarz. In diesem Segment seien
die preisbewussten Käufer in der Überzahl,
Wohnmobile würden dagegen verstärkt im
gehobenen und Luxusbereich nachgefragt. Das
bildete sich auch auf der REISEN HAMBURG ab, der
Mix stimmte.
Bei uns haben sich die Abschlüsse durch
alle Preisklassen gezogen, vom Wohnwagen ab 11
000 Euro bis zum Wohnmobil um 55 000 Euro,
resümierte T.E.C.-Regionalverkaufsleiter Heiko
Bröcker. Die Resonanz war gut, wir haben
ebenfalls Abschlüsse getätigt, ergänzte
Manfred Schiele, Vertriebsmitarbeiter der Firma
Seitz. Messegeschäft auf Vorjahresniveau
vermeldete Ralf Tiedtke von Hersteller Hobby.
Die Nachfrage galt Wohnwagen und -mobilen
gleichermaßen. Große Zufriedenheit bei
Norbert Kloodt, Campingplatzbetreiber Stover
Strand, der sich hinsichtlich des norddeutschen
Publikums überrascht zeigte: Es ging
weniger um Dauer-Camping, sondern um Stellplätze
für Wohnmobile das war eine neue
Erfahrung für uns.
Die nächste REISEN HAMBURG findet vom 4. bis 8.
Februar 2009 auf dem Hamburger Messegelände
statt.
(Stand:
10.02.08
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