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Vier Berliner Doppeldeckerbusse

in Bayern

Busunternehmen Bertold Jetschke, RDA
Akazienstr. 73
D-86899 Landsberg a.Lech

Telefon / Telefax 0 81 91 - 49 13
Mobil 0171 - 38 66 77 6
E-Mail:
Radlpost@t-online.de

 


DE 2401 (Susi I)

Die Idee, einen Doppeldeckerbus zu erwerben und zu einem Partybus umzubauen, ist auf einer Touristik-Messe in Essen im Jahre 1985 entstanden. In der Halle stand - wie immer - der Doppeldeckerbus von Dampp 2000 und bewirtete alle bekannten und unbekannten Messebesucher, aber insbesondere uns als Tourismuskollegen. Am Tresen stand Kurti, der sich um das leibliche Wohl der Kolleginnen und Kollegen kümmerte.

Mir kam die Idee, einen Bus so umzubauen, dass während der Fahrt die Gäste bedient werden könnten, was bei dem Dampp-Bus nicht mögllich war, da dieser lediglich als Sonderfahrzeug zugelassen war.
Anfang 1986 war der Entschluß so reif, dass ich mir in Berlin bei der BVG einen Bus aussuchen konnte, bei Herrn Brückner in der Türkenstrasse auf dem Wedding.

Zur ITB 1986 wollte ich mir noch einmal den Bus anschauen, um ihn dann mit einem roten Kennzeichen durch die damalige DDR nach Bayern zu überführen. Der Bus kostete damals 11.000 DM, Herr Brückner gab mir dann in Berlin den guten Rat, einen besseren als den ausgesuchten Bus zu nehmen. Die Unterschiede bei den Busnummern waren mir bis dahin egal.
An unserem ITB-Stand hatten wir als Mithilfe Anneliese Löcher, die mit ihrem Mann ein wunderschönes Hotel "Alba" in Herrsching am Ammersee führte. Ich erzählte ihr am ersten Tag, dass ich vielleicht am Ende der Woche mit einem Doppeldeckerbus nach Landsberg fahren wolle. Das hat ihr imponiert.

Nach dem ersten ITB Tag lernte Anneliese in einer Berliner Kneipe einen Fotoreporter der BZ kennen und erzählte ihm so nebenbei, dass der Kollege an ihrem ITB Stand einen Doppeldeckerbus gekauft habe. Nun witterte der BZ-Reporter eine gute Story. Am nächsten Morgen wurde die Geschichte so aufgebaut, "ein Berliner in Bayern hatte während der ITB die Idee, einen großen Gelben zu kaufen und nimmt auf seiner Fahrt nach Bayern noch 15 Berliner mit".
Gegen Mittag wurden die ersten Fotos mit dem Gelben in Spandau geschossen, niemand wusste, ob die Story tatsächlich von der BZ gebracht wird. Ich hatte inzwischen mich nach einer richtigen Zulassung beim Landratsamt in Landsbrg erkundigt, Deckungskarte und die Möglichkeit, die Schilder per Luftfracht in Tegel abholen zu können.
Foto links: Fototermin in Spandau bei MAN
So kam es, dass am 06.03.1986 unsere Story der Aufmacher in der BZ war. Gleichzeitig das Angebot an die Berliner, am ITB-Stand bei uns anzurufen und sich einen Platz für die Fahrt nach Bayern reservieren zu lassen. Das Telefon stand nicht mehr still, der Entstörungsdienst wurde von der Messeleitung beauftragt, nachzufragen, ob unsere Telefonleitung gestört sei, die Anrufer kämen nicht durch. Anneliese hatte ihren Mann überredet, 15 Leute für ein Wochenende aufzunehmen, ich überredete Bayern-Express und die Air France, Freiflüge für die BZ-Leute und Freifahrten für die Mitfahrer von Herrschng nach Berlin zurück zu spendieren. Zwischendurch mußte der Bus zum TÜV nach Spandau, eine Motorklappenbremse wurde eingebaut, ein Reserverad besorgt und die Zulassung des Busses in Landsberg beantragt. Die Kennzeichen kamen per Flieger nach Tegel, ebenso eine Landkreisfahrne. Eine Berliner Flagge bekam ich vom Bezirksamt Wedding geliehen.
Ich wusste, dass die Fahrt mindestens mit zwei Fahrern 15 Stunden dauern würde und war deshalb bemüht, eine Möglichkeit zu finden, unterwegs für die 15 Personen Abendbrot zu erhalten. Hier hatte sich dann freundlicherweise Herr Vogel (erstes Hotel nach der Grenze) bereit erklärt, die Mannschaft zu verpflegen. Morgens um 8.00 Uhr fuhren wir vom ZOB in Berlin-Charlottenburg los, nicht ohne den Bus mit den Fahnen geschmückt zu haben. Eine weitere Spezialität war "Lady Caprice", ein junger Mann, der unterwegs eine Travestie-Show im Bus veranstaltete. Mi Müh und Not konnte ich ihn überreden, vor der Grenze wieder Mann zu wrden, da uns die Vopos sonst wohl an der Ausreise gehindert hätten. Die Fahrt war anstrengend, denn mit 60 Sachen durch die DDR zu fahren, war gerade kein Hochgenuss. Es wausste ja jeder von den Mitfahrern, dass es eine Erlebnisfahrt wurde. In Herrrsaching kamen wir gegen Mitternacht an und wurden von Annelieses Mann und dem Hotelpersonal auf das Beste versorgt. Gegen Mitternacht gab es noch einmal die Travestie_Show von Lady Caprice.
Am nächsten Morgen wurden wir von der Herrschinger Blaskapelle , dem Bürgermeister und der örtlichen Presse begrüßt. Über die Tour wurde auf einer Doppelseite in der BZ noch am 11.03.1986 berichtet. Noch Jahre danach war bei den Busfahrern der BVG die Story in Erinnerung geblieben.
 
Vom März bis Ende Juli 1986 wurde der Bus umgebaut (Fenster ausgebaut, Rahmen entrostet und lackiert, Fenster wieder eingebaut) und mit den aufwändigen Einbauten versehen. Restauriert und lackiert wurde er bei der Fa. MAN-Nutzfahrzeuge Zink in Landsberg. Die drei Aufnahmen wurden uns von Walter Zink zur Verfügung gestellt.

Jungfernfahrt 02.08.1986

1990 durchs Brandenburger Tor Geburtstagsfahrt Auf der IAA 1987 Frankfurt
Vor Neuschwanstein Am Forggensee Für "Trucker" auf dem Nürburgring Mit Tom Astor in Geiselwind
Erstmals standen wir auf der Touristica in Frankfurt am Main im November 1988 auf einer Touristikmesse. Der Bus war hier Blickfang der Messe. Ein reichhaltiges Angebot an Kaffee und Kuchen liess nie schlechte Strimmung aufkommen. Übrigens, den Kuchen kauften wir drei Hallen entfernt, schnitten ihn zwei Mal durch und verkauften ihn zum Einkaufspreis. Dadurch konnten wir unsere Kosten des Messeauftritts herunterdrücken.
Bei der Bestuhlung halfen uns wider die Eheleute Löcher vom Hotel Alba in Herrsching wieder aus.

Susi 1 im Oberdeck

Geburtstagsfahrt

Betriebsausflug


Dieser Bus war bis zum Unglück im September 2000 im Einsatz, als Partybus für Geburtstage und Hochzeiten, als Aufenthaltsraum für die Zeitschrift "Trucker" auf der IAA, für Tom Astor beim Toni Strohöfer in Geiselwind, auf der ITB 1987, auf den Touristik-Messen in Frankfurt, Hamburg, Nürnberg und München, bei Filmaufnahmen für den "Tatort" mit Götz George und bei Werbefahrten für die Tourismusverbände zwischen Lech und Wendelstein, neben vielen Transfers zwischen Füssen, Dießen am Ammersee und Landsberg am Lech für Radler und Wanderer.

Der stolze Besitzer mit Susi 1 im Mai 2000 vor der Ausfahrt zur Havelchaussee in Berlin (Foto wurde uns freundlicherweise von einem alten Freund (Bernd W. Riethmüller, Berlin) zur Verfügung gestellt.

Konzeption:
Die
Touristik-Idee
Bertold Jetschke und Konsorten
Postfach 10 13 13, 86899 Landsberg
Telefon 08191/30 86 20, FAX: 4913
E-Mail: Bertold Jetschke
bertold.jetschke@t-online.de